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Sonntag, 11. April 2021

2021 - ein Ostern, das wir nie vergessen werden!

Seit Anfang Februar ist Sibilla von der Pflegestelle der „Hundehilfe im Tal“, Wuppertal  von Bochum zu uns nach Duisburg gekommen. Dort war sie ca. 2 Monate. Vorher hat sie 6 Jahre in einem Tierheim in Italien gelebt. Bereits als Welpe ist sie mit Mutter und Geschwistern dort gelandet. Herausgekommen ist dabei eine Angsthündin, die bis dahin nichts kennenlernen durfte bis sie endlich nach Deutschland kam.

Der 3.4., als Sibilla fortlief, fing eigentlich gut an. Endlich durften wir über 60jährigen uns für einen Corona-Impftermin anmelden. Nach zermürbenden Stunden mit telefonischen + Onlineversuchen bin ich endlich durchgekommen. Ich rief meinen Mann, der gerade im Vorgarten arbeitete „komm schnell, hol Deinen Kalender…“ eilig lief er ins Haus, kam aufgeregt ins Wohnzimmer und ließ dabei beide Türen offen…



Für Sibilla die Gelegenheit sich blitzschnell auf den Weg zu machen! Sie hatte noch das Halsband mit GPS um, so konnten wir sie auf dem Handy verfolgen. Mein Mann mit dem Fahrrad, ich mit dem PKW hinterher, um zu versuchen ihr den Weg abzuschneiden. Aber sie war für uns zu schnell! Einige Zeit später sah ich sie zwar am Rhein, aber sie hat mich nur angesehen und rannte weg. Ihre gerade gewonnene Freiheit wollte sie nicht sofort wieder aufgeben.

Mein Mann hat durch den Tipp einer Hundehalterin Kontakt zur „Tierrettung Schütz“ aufgenommen. Mit der Tasso-Suchmeldung haben wir überall Plakate aufgehängt. Und auch über Facebook-Gruppen wie „Rund ums Tier im Ruhrpott“ wurden alle Hundehalter*innen aufgefordert Sichtungen zu melden. Wir erhielten viele Anrufe.

Mit der Tierrettung haben wir als erstes nachts eine Lebendfalle vor der Bäckerei am Schwalbenplatz aufgestellt. Die Falle wurde mit Thunfisch bestückt und damit verlockend gemacht. Detlef und ich saßen in unserem PKW, mit Blick auf die Falle. Dort haben wir mehrere Stunden gesessen. 


Leider waren auf dem Platz auch noch in der Nacht einige Leute unterwegs
und haben Diskussionen o.ä. in der Nähe der Falle abgehalten. Vielleicht ein Grund, weshalb Billa nicht in die Nähe kam. Obwohl Detlef und ich Decken und heißen Tee dabei hatten,  haben wir nach ein paar Stunden aufgegeben. Und die Falle wieder eingepackt.

Da viele Sichtungen von den Rheinwiesen gemeldet wurden, haben wir die Falle am anderen Tag in den Wiesen aufgestellt. Wieder mit Thunfisch und Fleischbrühe-Spuren in alle Richtungen Anfangs haben wir die Falle abwechselnd dort in der Nähe von einer Baumansiedlung aus mit dem Fernglas beobachtet. 

Dann haben wir beschlossen abwechselnd immer nach einer Stunde nachzusehen, ob Billa oder ein anderes Tier in die Falle gegangen ist. 

Kein Tier gefangen - aber auch nicht unsere Billa!

Sicherheitshalber haben wir am anderen Tag auch noch Warn-Schilder aufgehängt, um HundebesitzerInnen darum zu bitten, die Hunde in der Nähe nicht frei herumlaufen zu lassen, damit ihre Hunde nicht in die Falle gehen und wir ständig dort hingehen müssen um sie wieder richtig einzustellen.

Stundenweise haben wir dann wieder die Falle abwechselnd kontrolliert

Dann kam ein Anruf von einer Hundehalterin, die gesehen hat, wie Billa in der Nähe des Sees auf die Autobahn gelaufen ist. Wir haben sofort bei der Polizei angerufen. Die beruhigten uns ein wenig...

Dann bald eine Warnmeldung im Radio: Hund auf der Autobahn  A42 Richtung DU-Baerl… Die Autobahnpolizei versuchte Sibilla einzufangen, aber nach einiger Zeit bekamen wir die Nachricht, dass Sibilla von der Autobahn wieder runter war. Aber wo ist sie runtergelaufen? In Baerl auf der anderen Rheinseite oder bei uns in Beeckerwerth?

Dann nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich wieder eine Sichtungsmeldung, Billa war wieder in Beeckerwerth. 


Ostern kamen Arne, Eva und unser Enkelkind Justus. Wir haben noch ein paar Suchmeldungen beim Krankenhaus und direkt am Rhein aufgehängt und haben alle nach Billa Ausschau gehalten, da einige Passanten Billa gesehen haben... 

Am 7. April hatten wir unsere erste CORONA-Impfung. 

Da wir nicht wussten, ob wir starke Nebenwirkungen bekommen, haben wir beschlossen, die Falle bei uns vor dem Haus aufzustellen, da Billa auch in der Monschauer Str. gesichtet wurde. 

Zu Weihnachten hatte ich eine Wildcamera geschenkt bekommen, die haben wir auf die Falle gerichtet, um kontrollieren zu können, ob Billa zumHaus kommt. Ich hatte immer Trockenfutter vor die Haustür gestellt, um sie anzulocken wenn sie Hunger hat. Das Futter war morgens immer leer, aber es war nicht klar, ob Billa das gefressen hat oder eine Katze oder....?

Die erste Nacht haben wir die Katze gefangen



Noch in der Nacht kam Sibilla in die Nähe unseres Hauses. Wir haben die Haustür offen gelassen und Futterspuren gelegt… vergeblich. In den nächsten Tagen und Nächten kam die Lebendfalle von der Tierrettung an verschiedenen Stellen in den Rheinwiesen und zuletzt vor dem Haus zum Einsatz. Mit unserer Wildcamera haben wir morgens gesehen, dass Billa mehrmals in der Nacht vor der Falle stand. Aber ihre Angst überwog!


Dann haben wir die Falle auf die andere Seite des Vorgartens gestellt. An dem 2. Abend dann haben zwei Helferinnen von der Tierrettung gemeint, dass wir einen noch größeren Futter-Anreiz bieten sollten. Sie haben einen warmen Cheesburger und Chicken MacNuggets mitgebracht. Billa kam zwar an die Falle aber sie war misstrauisch und ist nicht in die Falle gegangen. In der nächsten Nacht, nach 6 Tagen Flucht haben 2 Helferinnen aus der Entfernung unseren Weg zum Haus beobachtet. 

Billa wurde dieses mal gebratener Leberkäse und ½ Hähnchen serviert. Da auf den Straßen noch viel los war, verzog sie beiden sich auf das Gelände der gegenüberliegenden Garagen 

Billa kam dann auch bald aber durch einen Nachbarn mit Hund, der dort in der Nähe seine Abendrunde ging, wurde sie gestört und ist wieder weggelaufen Richtung Haus-Knipp-Straße. Die beiden Helferinnen vorsichtig hinterher. Zuerst lief sie auf den Hof hinter der Pizzeria. Der konnte leider nicht verschlossen werden und sie lief knurrend an den beiden vorbei.


Eigentlich wollte sie Richtung Schwalbenplatz laufen, aber da ein Auto kam, lief sie auf das gegenüber liegende Gelände des Gemeindehauses. Dieses war rundherum eingezäunt. Das Tor konnte geschlossen werden. Dadurch wurde ihr die letzte Fluchtmöglichkeit genommen. Per SMS wurden wir verständigt uns sind sofort hingelaufen...

Wir begannen sie mit Leckerchen und dem verschmähten Hähnchen aus der Falle anzufüttern bis Billa mir sogar aus der Hand fraß, aber immer wieder zurückzuckte. Am Ende konnten wir sie mit vereinten Kräften einengen und letztendlich mit einem beherzten Griff festhalten und endlich nachhause bringen.

 

Dort verkroch sich Billa direkt unter dem Tisch und genießt nun erstmal die Ruhe.

Samstag, 10. April 2021

Suche mit Hilfe der Tierrettung Schütz

Endlich wieder zuhause!




Endlich haben wir Erfolg

mit Hilfe von letztendlich 3 HelferInnen der Tierrettung Schütz
ist es gelungen, Billa im Hof des Kath. Gemeindehauses 
einzufangen. Hilfsmittel Absperrnetz und Fangnetz




Die Falle wird umgestellt

Es kommen noch verlockendere Köder hinein
(Chicken McNuggets, Cheesburger, 
nächste Nacht gebratener Leberkäse, 1/2 Hähnchen)







Billa kommt  -  interessiert sich, ist aber sehr misstrauisch







Wir stellen die Lebendfalle in den Vorgarten
(wir bekommen unsere 1. Covid-Impfung)

Nachbars Katze gefangen











Die Elstern interessieren sich für die Beute